And-so-it-goes-Konzert“  am 11.01.2015 in der Paul-Gerhardt-Gemeinde, Bremen

 

Rauschender Beifall, standing Ovations, nicht-enden-wollendes Klatschen im Takt, das die beiden Musiker nur durch das Anstimmen von Zugaben stoppen konnten – das war die Belohnung für ein hinreißendes Neujahrskonzert.

 

Jan Wiechmann und Hauke Scholten hatten am 11.01.2015 in die Paul-Gerhardt-Gemeinde eingeladen und an die 200 Zuhörer fanden den Weg dorthin. „Wir mußten zusätzliche Stühle hinstellen und einige Zuhörer sogar auf der Empore platzieren, so voll war es!“, berichtet Pastor Jens Florian.

 

Wie sehr es den Menschen gefallen hat, zeigt sich auch in den enormen Betrag, der in der Spendenbox am Ausgang hinterlassen wurde. Fast tausend Euro ermusizierten die beiden Künstler. Das Geld geht jeweils zur Hälfte an die Flüchtlingshilfe und den Förderverein „musica sacra“, der die kirchenmusikalische Arbeit in den Gemeinden Neuenkirchen und Rekum unterstützt.

 

Hauke Scholten arbeitet für diese Gemeinden, unter anderem leitet er sieben Chöre. In einen davon trat Jan Wiechmann, damals siebenjährig, ein. Er nahm zusätzliche Gesangsstunden bei Hauke Scholten und lernte bei ihm auch das Klavier- und Orgelspiel. Unter Hauke Scholtens Leitung spielte er auch im Musiktheater „Siris Reise“.

 

Heute ist er ein begnadeter Sänger.

Wer nur die Stimme hört, ohne ihn zu sehen, schätzt ihn auf mindestens vierzig, so ausgefeilt und erfahren wirkt diese Stimme.

 

„Zuerst dachte ich, es seien drei Musiker, zwei Männer und eine Frau – bis ich dahinterkam, daß die „Frauenstimme“ ebenfalls Jan Wiechmann gehörte“ lacht eine Besucherin, die zweienhalb Stunden Weg auf sich genommen hatte, um an diesem Tag dabeizusein.

 

Wirklich bemerkenswert ist, was diese Stimme leistet, in wie vielen Variationen sie sich zeigt: 'Mal zelebrierend langsam, 'mal aufregend schnell, 'mal kraftvoll und laut, 'mal säuselnd und leise, 'mal baßgrundtief, 'mal soprangleich hoch, das alles gelang ihm schier mühelos. Die Auswahl der Stücke unterstrich das Können des 19-jährigen und Hauke Scholten begleitete ihn mit flinken Fingern an Klavier und Cembalo und ließ auch die Orgel erklingen.

 

Lieder, unter anderem von John Dowland („Time stands still“, nachdem das erste Konzert vor sechs Monaten in der Neuenkirchener Turmkapelle benannt war), Billy Joel („And so it goes“, das titelgebende Lied des heutigen Abends) und auch aus dem irisch-keltischen Raum, waren zu hören.

 

„Wir beschreiben unser Programm mit 'Minnegesang und Gregorianik, mit geistlichem und weltlichem aus Renaissance, Barock und Moderne'“.

 

Jan Wiechmann und Hauke Scholten begeisterten auch mit gemeinsamem Gesang, mit zweistimmigen Sätzen und Duetten, darunter „Something told the wild geese“ von Sherri Porterfield und „Zefiro torna“ von Claudio Monteverdi.

 

„Wirklich, wie angekündigt: Ein Lichtblick in der Lichtblickstraße!“ strahlt ein Besucher und reibt sich die vom Applaudieren schmerzenden Hände.

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